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Halbleiterfertigung: Was machen die Fabs? - Golem.de

Halbleiterfertigung: Was machen die Fabs?

Gleich drei neue Chipfabriken sollen in Deutschland entstehen. Wie weit sind die Bauvorhaben, sind weitere absehbar und welche Pläne gibt es weltweit?

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In Japan baut man Fabs nicht nur schnell, sondern auch idyllisch: So soll das Rapidus-Werk aussehen.
In Japan baut man Fabs nicht nur schnell, sondern auch idyllisch: So soll das Rapidus-Werk aussehen. (Bild: Rapidus)

In der Halbleiterbranche herrschte in den vergangenen Jahren Aufbruchstimmung: In Europa wurden Milliardeninvestitionen angekündigt, Deutschland profitiert besonders. Ein Grund dafür sind die üppigen Subventionen der Bundesregierung und der Europäischen Union. Die größte und teuerste Investition ist die geplante Intel-Fab in Magdeburg. Seit deren Ankündigung sind nun fast zwei Jahre vergangen – Zeit für einen Zwischenstand und einen Blick auf die weiteren Projekte.

Inhalt:
  1. Halbleiterfertigung: Was machen die Fabs?
  2. In Japan geht es schneller

Denn in der Zeit hat sich einiges getan: Die Verhandlungen mit der Bundesregierung gestalteten sich schwierig, eigentlich sollte es bereits im ersten Halbjahr 2023 losgehen. Kürzlich nannte Vorstand Keyvan Esfarjani Ende 2024 als Termin für den Baubeginn. Das Land Sachsen-Anhalt will ab Frühjahr die Infrastruktur vorbereiten, die angrenzende Landesstraße 50 soll ausgebaut werden.

Bevor es richtig losgeht, muss zunächst noch der Oberboden abgetragen werden – 1,8 Millionen Tonnen suchen ein neues Zuhause. Ob die Produktion tatsächlich 2027 startet, bleibt abzuwarten, der Zeitplan ist auf jeden Fall eng.

Dass die drei geplanten neuen Fabs gebaut werden, stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Klima- und Transformationsfonds (KTF) im November 2023 kippte, standen auch die bereits zugesagten Milliarden für Intel, Wolfspeed und TSMC auf dem Prüfstand.

Doch die Bundesregierung hält trotz interner Kritik an den zugesagten Subventionen fest – alles andere hätte einen internationalen Gesichtsverlust bedeutet.

Auch Wolfspeed und TSMC planen noch

Auf Nachfrage bestätigten uns Wolfspeed und TSMC, dass auch sie ihre Projekte weiter verfolgen – allerdings wird auch hier noch nicht gebaut. Wolfspeed ließ uns wissen, dass es trotz Subventionszusage für das in Ensdorf im Saarland geplante Werk "noch einige Arbeitsschritte [gibt], bevor in die Bauphase eingestiegen werden kann".

Man arbeite eng mit dem Partner ZF sowie den zuständigen Regierungsstellen zusammen, einen Termin für den Baubeginn oder neue Details zum Werk könne man aber noch nicht nennen. TSMC hingegen teilte uns mit, man wolle im vierten Quartal 2024 in Dresden mit dem Bau des ESMC-Werks beginnen.

Was die Arbeitsschritte bei Wolfspeed bedeuten können, lässt sich an Intels geplantem Standort in Magdeburg erkennen: Hier fanden Archäologen Überreste einer 4.500 Jahre alten Siedlung sowie eine 6.000 Jahre alte Begräbnisstätte.

Die Grabungen sollen mittlerweile abgeschlossen sein. Auch sollen im Januar 2024 noch Genehmigungen gefehlt haben – was aber etwa Tesla in Grünheide nicht davon abhielt, schon einmal mit dem Bau zu beginnen.

Das Subventionsfeuerwerk ist abgebrannt

Ruhig war es in letzter Zeit um den Ausbau von Globalfoundries Fab 1 in Dresden. Im September 2023 hatte CEO Thomas Caulfield angekündigt, die Fertigungskapazität am Standort Dresden ausbauen zu wollen. Von einem Investitionsvolumen von 8 Milliarden US-Dollar war die Rede, allerdings möchte auch GF bei seinen Plänen mit Subventionen unterstützt werden – und zwar im gleichen Umfang wie Konkurrent TSMC. Das dürfte schwer zu realisieren sein, nachdem der KTF vom BVerfG gekippt wurde, aus dem die Bundesregierung 20 Milliarden Euro für Halbleiterwerke bereitstellen wollte.

In Deutschland sind damit weitere Großprojekte vorerst unwahrscheinlich. Auch europaweit zeichnet sich hier wenig ab, Intel hat im irischen Leixlip erst umfangreich investiert, Globalfoundries erweitert für ST Microelectronics das Werk im französischen Crolles. Auch hier gibt es eine Finanzierungszusage, auch hier wurde rund ein Jahr verhandelt. Unsere Anfrage zum aktuellen Stand des Projekts blieb leider unbeantwortet.

Sollte jedoch auch GF wie geplant in Dresden bauen, würde das Investitionen von über 50 Milliarden Euro allein in Deutschland bedeuten – viel Geld, auch wenn die Summe im internationalen Vergleich verblasst. Hier laufen Projekte zudem oft schneller.

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In Japan geht es schneller 
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