Lernroboter-Test: Besser Technik lernen mit drei Freunden
Wird die blinkende LED als Programmierübung zu langweilig, lohnt ein Griff zu einem Roboterkit. Wir haben uns drei Modelle für Kinder und Jugendliche angeschaut. Dabei zeigte sich, dass Spielzeug aus Plastik nicht unbedingt schlechter als ein Holz- oder Metallbaukasten sein muss.
Ob Arduino oder Raspberry Pi: Kleine Programme, um LEDs anzusteuern und Sensoren auszuwerten, sind schnell programmiert. Doch ohne ein Ziel leidet schnell die Motivation und nicht jede Bastelinstallation ist gleichzeitig kinderzimmertauglich und mit den Nerven der Eltern kompatibel. Programmierbare Roboter bieten einen praktischen Ausweg, idealerweise taugen sie als lehrreiches Spielzeug ebenso wie als spielerisches Experimentierlabor. Deshalb haben wir uns drei aktuelle Roboter und die dahinterstehenden Konzepte näher angeschaut und wollten wissen, ob sie die doppelte Rolle als Lern- und Spielzeug erfüllen können.
- Lernroboter-Test: Besser Technik lernen mit drei Freunden
- Aufschrauben erwünscht
- Der Roboter für den Maschinenbauer
- Der Roboter für Kreative
- Preise und Fazit
Der BQ Zowi, der Mirobot und der Makeblock mBot Ranger unterscheiden sich zwar optisch deutlich voneinander, ihre Elektronik und ihre Programmierung basieren aber auf der Arduino-Architektur. Damit einher gehen auch quelloffene Programme. Aus Nutzersicht besteht dann allerdings das Risiko, dass sich der Hersteller auf die Arduino-Community verlässt und kein oder nur sehr reduziertes eigenes Lehrmaterial für seinen Roboter bereitstellt. Auch darauf haben wir geachtet. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Hersteller die Roboter auch explizit als Lehrwerkzeug vermarkten.
Ein Roboter zum Liebhaben
Der BQ Zowi wirkt mit seinem türkisfarbenen Kunststoffgehäuse auf den ersten Blick wie ein typischer, ferngesteuerter Spielzeugroboter. Ein Ultraschallsensor fungiert gleichzeitig als Augenpaar - die Niedlichkeitsausstrahlung verfehlt ihren Zweck in der Redaktion nicht: Die Kollegen jeglichen Alters widmen ihm sofort ihre Aufmerksamkeit.
Per Knopfdruck schalten wir ihn ein. Sein Mund leuchtet auf, eine Matrix mit 64 LEDs. Über zwei weitere Knöpfe können wir eines von drei vorinstallierten Programmen starten. Mit dem Tanzprogramm zeigt der Zowi die Beweglichkeit seiner Beine. Beim Hindernis-Ausweichen läuft er herum und versucht, mit seinem Ultraschallsensor Hindernisse zu erkennen und ändert entsprechend seinen Kurs. Beim dritten Programm reagiert der Roboter über ein Mikrofon auf Geräusche und tanzt kurz bei Klatschgeräuschen.
Schon beim einfachen Herumtanzen auf dem Tisch zeigt sich, dass der Zowi robust ist und kräftige Servos besitzt. Das unterscheidet ihn durchaus von seinen Vorbildern: Das Design des zweibeinigen, laufenden Roboters mit vier Servos als Antrieb wurde in den vergangenen zwei Jahren in der 3D-Drucker-Community populär. Seine Kameraden zum Selbstdrucken und Bauen sind aber kleiner und schwächer ausgelegt.
Spielerisch Robotik lernen
Als Nächstes installieren wir die Zowi-App auf unserem Smartphone, derzeit gibt es sie nur für Android. Die Verbindung mit dem Roboter erfolgt ohne Schwierigkeiten per Bluetooth. Über die App können wir den Roboter klassisch fernsteuern und Spiele mit ihm spielen. Mit der Fernsteuerung können wir Zowi nicht nur hin und her scheuchen, sondern auch vorprogrammierte Bewegungsabläufe wie Mundausdrücke aufrufen - doch diese gilt es zuerst freizuschalten.
An dieser Stelle kommt der pädagogische Ansatz ins Spiel. Zum Freischalten müssen wir verschiedene, frei wählbare Kurse durchlaufen. Sie sind in der App aufgelistet, der eigentliche Wissensinhalt wird aber über eine verlinkte Webseite angezeigt. Darin werden mit Texten, Bildern und gelegentlichen Videos die grundsätzlichen Eigenschaften eines Roboters, seiner Elektronik und der Programmierung erläutert. Zurück in der App müssen wir dann Fragen zum jeweiligen Kursinhalt beantworten. Waren die Antworten richtig, erhalten wir zusätzliche Steuerungsoptionen.
Die App wie auch die Kurstexte sind auf Deutsch, allerdings hat die Lokalisierung nicht überall korrekt geklappt. Die Mehrzahlbildung in der App ist manchmal merkwürdig, und in den Kurstexten stehen teilweise spanische Originalabschnitte zwischen den deutschen Absätzen.
Schließlich gibt es in der App noch einen einfachen Programmiermodus. Darüber können Bewegungsabläufe in eine Liste eingefügt und abgespielt werden. Nachdem wir uns so mehrere Stunden mit dem Zowi beschäftigt haben, heult er allerdings erst einmal auf und die App meldet uns einen niedrigen Akkustand. Über einen Mikro-USB-Anschluss laden wir den 4.040-mAh-Akku wieder auf.
Aufschrauben erwünscht |
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