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Mit Bonify-App: Schufa-Vertragsdaten online verfügbar - Golem.de

Mit Bonify-App: Schufa-Vertragsdaten online verfügbar

Bislang konnten Verbraucher ihre Schufa-Daten nur per Post erfahren. Das geht nun auch direkt und kostenlos über das Internet.

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Die Positivdaten bei der Schufa sind nun online einsehbar.
Die Positivdaten bei der Schufa sind nun online einsehbar. (Bild: Bonify.de/Screenshot: Golem.de)

Die Wirtschaftsauskunftei Schufa stellt weitere bonitätsrelevante Daten von Verbrauchern digital und kostenlos zur Verfügung. Das teilte das Unternehmen am 26. November 2024 mit. Über die App Bonify könnten Nutzer einsehen, welche Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Informationen über sie bei der Schufa angefragt hätten und welche Informationen über Verträge gespeichert seien.

Die Abfrage umfasse beispielsweise Informationen zu bestehenden Kreditkarten, Girokonten, laufenden Ratenkrediten und Immobilienkrediten. "Bisher war dies nur über die kostenlose und per Post versandte Datenkopie oder für tagesaktuelle Informationen über die kostenpflichtigen Schufa-Aboprodukte möglich", hieß es weiter.

Authentifizierung per ePerso

Verbraucher müssen sich zunächst bei Bonify mit einer E-Mail-Adresse registrieren. Die Authentifizierung der persönlichen Daten erfolgt entweder über eine eID-Karte oder einen elektronischen Personalausweis.

Sollten Nutzern bei den Daten Fehler auffallen, würden sie mit einem Klick auf den Button "Fehler melden" unter der jeweiligen Vertragsinformation direkt zum Schufa-Hilfeportal weitergeleitet.

Der Mitteilung zufolge können Verbraucher seit Mitte 2023 bereits über Bonify ihren individuellen Schufa-Basisscore einsehen. Seit Januar 2024 seien dort zudem Schufa-Negativeinträge einsehbar. Seit Anfang Juni könnten sich Verbraucher zudem kostenlos informieren lassen, wenn erstmalig ein Negativeintrag bei der Schufa gespeichert werde. Ebenso wie der Basisscore würden die neu einsehbaren Daten quartalsweise aktualisiert.

Kritik von Datenschützern

Im Juli 2023 nutzte die Hackerin Lilith Wittmann eine Lücke in der Bonify-App, um eine Mietauskunft mit den Daten von Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn zu erstellen. Wittmann kritisiert Bonify damals scharf. Die Schufa habe ein Start-up gekauft, das "nicht mal über absolutes Grundlagenwissen im Bereich Softwarearchitektur verfügt und einfach irgendwelche Verfahren irgendwie zusammenhackt", was gegen die eigenen AGB verstoße.

Im Februar 2024 leitete die Datenschutzorganisation Noyb rechtliche Schritte gegen die Schufa ein. Die Auskunftei würde "sich eine goldene Nase daran verdienen, Menschen in Deutschland ihre eigenen Daten zu verkaufen", hieß es zur Begründung. Der Vorwurf lautete, dass das Unternehmen Verbrauchern bei der kostenlosen Selbstauskunft Daten vorenthalte – und damit gegen die DSGVO verstoße.

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