Apple M4: Der Mittelfinger für loyale Macbook-Kunden
So schnell ist das Macbook mit der neuesten CPU schon überholt. Apple hätte mit dem M4 warten sollen.
Vor wenigen Monaten hat Apple einige tolle neue Macbooks mit dem neuen M3-Chip vorgestellt. Zuletzt konnten Kunden sich das Macbook Air in 13 und 15 Zoll (Test) bestellen und dabei auf den bisher schnellsten und effizientesten Apple-Chip für Macbooks hoffen.
Fast aus dem Nichts hat Apple nun schon die nächste Generation vorgestellt. Den neuen M4-Chip gibt es vorerst nur im iPad Pro. Das löst bei einigen loyalen Macbook-Kunden sicher viel Käuferreue (Buyers Remorse) aus. Hier hätte der Hersteller warten müssen. Der WWDC in ein paar Wochen wäre ein besseres Event für die Vorstellung der neuen Generation gewesen – zusammen mit neuen Macs.
Dass Apple gerade einmal ein halbes Jahr nach dem M3 bereits eine neue Generation vorstellt, ist stattdessen wie ein Mittelfinger an die Community: Ein Macbook Pro, das als High-End-Notebook für Profis platziert wird, ist mit dem M3-Chip nun in der Praxis langsamer und weniger effizient als ein iPad. Natürlich bleibt jedes der Geräte durch die verwendete Software noch für jeweils etwas andere Zielgruppen interessant.
Mehr Leistung und Energieeffizienz
Warum ist das so? Der M4-Chip wird im 3nm-N3E-Verfahren bei TSMC gefertigt. Es handelt sich dabei um ein verbessertes Verfahren der zweiten Generation, wodurch sich Apple eine bessere Ausbeute an Chips pro Wafer und zudem energieeffizientere und schnellere Cores versprechen kann. Außerdem werden hier sechs statt vier Efficiency-Cores verwendet. Der M4 kann damit auf insgesamt zehn (4 P-Cores, 6 E-Cores) statt bisher acht Kerne beim M3 (4P/4E) zugreifen. Nur die teureren Varianten des iPad Pro werden aber mit dem Vollausbau ausgestattet. Die Einstiegsversion kommt mit 3 P-Cores und 6 E-Cores aus.
Außerdem erhöht Apple die Speicherbandbreite deutlich. Der M4-Chip unterstützt maximal 120 statt bisher 100 GByte/s an Bandbreite. Das ist vor allem für die Grafikleistung und die integrierte NPU – bei Apple wird der KI-Coprozessor Neural Engine genannt – relevant. Kunden dürften hier eine bessere Leistung in Games und beim Berechnen diverser KI-Anwendungen erwarten, nur eben nicht in ihrem brandneuen Macbook.
Es ist dabei sicher kein Zufall, dass Apple den M4-Chip so hastig vorstellt. Microsoft und Qualcomm werden mit den eigenen ARM-basierten Chips in direkte Konkurrenz zu Apple Silicon treten. Erste Benchmarks des Snapdragon X Elite zeigten sogar, dass sich der Chip etwa mit dem M3 in Macbooks messen kann.
Qualcomm und Microsoft ausstechen
Der M4 lässt diese Wettbewerbsfähigkeit wieder zu Gunsten von Apple ausfallen. Das Unternehmen bleibt in Sachen energieeffizienter Mobilprozessoren also weiterhin ein Schritt vorn – zumal Geräte wie das Surface Pro mit Eingabestift und Anstecktastatur klare Konkurrenten zu Apples iPad Pro sind.
Aus wirtschaftlicher Sicht ergibt der neue M4-Chip also klar Sinn. Es ist nur schade, dass Macbook-Kunden nun reuevoll und mit Neid auf den neuen tollen Chip schauen müssen. Spannend wird das kommende Developer-Event von Apple. Auf der WWDC 2024 im Juni hat das Unternehmen die Chance, auch Macbooks und iMacs mit dem neuen Chip vorzustellen. Und wer weiß, vielleicht sehen wir sogar einen M4 Pro, M4 Max und M4 Ultra? Wir werden sehen.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de [IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)].
Mein Beitrag bezog sich auf die recht allgemeine Aussage von ElMariachi bezogen: "aber...
Vielen Dank für's Recherchieren der RELEASE Dates ;-) Ich habe sie etwas anders sortiert...
Golem: "Die Techindustrie hat verlernt, uns zu begeistern" Auch Golem: "APPLE M4 Der...
Das ist ärgerlich. Man könnte noch Linux draufinstallieren und sie so weiternutzen...