Apps: iOS auch nicht besser als Android
Ob unter iOS oder Android: Die meisten Apps setzen auf Tracking. Dabei landen die meisten Daten bei Google.

In einer Studie der britischen Oxford-Universität wurden Apps aus den Appstores unter iOS und Android auf Tracking untersucht. Im Ergebnis stellten die Forscher fest, dass die Datenschutzprobleme auf beiden Plattformen ähnlich umfangreich sind.
Für die Studie haben die Forscher den Code, die Berechtigungen sowie den Netzwerkverkehr von jeweils 12.000 zufällig ausgewählten Apps aus dem Google Play Store und Apples App Store überprüft, die jedoch nicht zwingend auch auf der anderen Plattform angeboten werden mussten. Alle untersuchten Apps mussten 2018 oder später aktualisiert oder veröffentlicht worden sein.
Im Ergebnis enthielten 89 Prozent der Android-Apps mindestens eine Trackingbibliothek, bei der es sich fast immer um die Google Play Services handelte, die neben grundlegenden Android-Diensten auch Werbe- und Trackingfähigkeiten enthalten.
Unter iOS waren es mit 79 Prozent etwas weniger. Dabei handelt es sich vornehmlich um Apples Skadnetwork, das nachverfolgt, auf welche Werbung Nutzer klicken. Allerdings nutzten 62 Prozent der iOS-Apps Googles Werbebibliothek Admob.
Google trackt auch fleißig unter iOS
Neben Admob fand sich in 54 Prozent der iOS-Apps und 58 Prozent der Android-Apps die Trackingbibliothek Google Firebase Analytics sowie in rund einem Drittel der iOS-Apps und rund einem Viertel der Android-Apps der Google-Dienst Crashlytics. Facebook-Tracker fanden die Forscher in 28 Prozent (Android) beziehungsweise 26 Prozent (iOS) der Apps.
"Das Tracking durch Google [...] ist unter iOS weit verbreitet, wo der Nutzer im Gegensatz zu Android bei der Einrichtung des Geräts keine Zustimmung gegeben hat", heißt es in der Studie (PDF). Insgesamt teilten knapp 90 Prozent der Android-Apps und über 60 Prozent der iOS-Apps Daten mit Tracking-Unternehmen, die zu Google gehören.
Viele Apps greifen auf die Werbe-ID zu
Die 2020 durchgeführte Studie setzt auf relativ alte Testgeräte. So kam ein iPhone SE der ersten Generation mit iOS 14.2 sowie ein Google Nexus 5 mit Android 7 Nougat zum Einsatz. Entsprechend war die mit iOS 14.5 eingeführte Beschränkung des Zugriffs auf die Werbe-ID und damit die Erschwerung von appübergreifendem Tracking noch nicht Teil der Studie.
Auf die Werbe-ID konnten 86 Prozent der Android-Apps und 43 Prozent der iOS-Apps zugreifen. Auch unter Android soll zukünftig der Zugriff auf die Werbe-ID beschränkt werden können. Eine entsprechende Funktion hat Google für Ende 2021 angekündigt.
Datenschutzbewusste Nutzer können auf Google-freie Android-Systeme wie GrapheneOS (Test), CalyxOS (Test) oder LineageOS setzen. Da diese standardmäßig keine Google-Apps und keinen Play Store enthalten, gibt es dort auch keine Werbe-ID.
Apps können über den alternativen App-Store F-Droid installiert werden, dessen Apps keine Tracker enthalten. Damit ist - zumindest auf dem Smartphones - ein Leben ohne Google möglich.
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Früher waren das zwei utnerschiedliche Apps. Eben eine Pro und Free Version. Jetzt ist...
Du verwendest ein gutes und kostenloses Tool, das Google dir zur Verfügung stellt. Aber...
Also was ich so mitbekommen habe sind so einige am Fluchen gewesen mit den Änderungen von...
Streng genommen wird ja auch ohne Zugriff auf die Werbe-ID getrackt, aber halt nicht mehr...