Auto: Roboter, park mal meine Karre - aber lass sie heil!
Einem anderen das Parken überlassen - eine herrliche Vorstellung! In Aarhus, Düsseldorf oder Miami übernimmt das der Roboter. Doch nicht jeder Fahrer bekommt das Auto so wieder, wie er es abgegeben hat.
Wohin mit dem Auto? In Städten auf der Straße einen Parkplatz zu suchen, hat etwas von einem Lotteriespiel. Parkhäuser sind eine Alternative. Aber sie sind ungemütlich - viele, vor allem Frauen, fühlen sich in den Betongewölben unwohl. Und sie sind eng - schwarze Streifen an den Wänden deuten an, dass so mancher Fahrer Probleme hat, Kurvenradien und Entfernungen richtig einzuschätzen. Und so mancher findet bei der Rückkehr an seinem Auto eine Beule dort, wo vorher noch keine war.
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Reisende, die vom Flughafen in Düsseldorf abfliegen, haben das Problem nicht. Sie geben ihr Auto ab und lassen parken - vom Roboter. Auch in anderen Städten sind bereits ganz verschiedene robotische Parksysteme im Einsatz. Sie haben große Vorteile für Fahrer und Parkhausbetreiber - wenn sie denn funktionieren. In Miami etwa wären die Besitzer einiger Wagen noch froh über einen kleinen Blechschaden gewesen.
Ray hebt das Auto an
Das Düsseldorfer System immerhin funktioniert bisher unfallfrei. Ray, der Roboter, parkt nicht nur Luxuslimousinen, sondern jedes Auto, das nicht mehr als 3 Tonnen wiegt - vom 2,5 Meter langen Smart mit einem Radstand von 1,8 Metern bis zur 5,3 Meter langen Limousine. Und er verlangt dafür nicht einmal Trinkgeld. Ray wurde von dem bayerischen Unternehmen Serva Transport Systems entwickelt. Er hat die Form eines Rechtecks, das an einer Seite offen ist. In dem Rechteck sind zwei Gabeln, ähnlich wie die eines Gabelstaplers.
Der Roboter fährt neben das Auto und vermisst es. Er passt die beiden Gabeln an den Radstand des Autos an und fährt seitlich, bis das Auto in dem Rechteck steht. Dabei schiebt er die Gabeln unter die Vorder- und Hinterräder und hebt das Fahrzeug an. Mit seiner Fracht fährt Ray dann zu einem freien Parkplatz und stellt das Auto bei anderen vergleichbarer Größe ab.
Das Auto steht bei der Rückkehr bereit
Der Flugpassagier gibt, bevor er zum Gate entschwindet, am Terminal noch den Zeitpunkt seiner Rückkehr an. Ray verbindet die Daten mit dem Kennzeichen von dessen Auto. Der Reisende kann dann gleich nach seiner Rückkehr sein Fahrzeug an der Übergabestelle abholen und nach Hause fahren.
Robotisches Parken hat aber nicht nur Vorteile für den Fahrer. Auch der Parkhausbetreiber gewinnt: nämlich Stellplatz. Die Autos können enger gestellt werden. Es müssen weniger Fahrwege freigelassen werden. Es reicht ja, wenn die Roboter durchkommen. Die wissen, wo sie ein Auto abgestellt haben und wann es verfügbar sein muss. Anders als in einem normalen Parkhaus bleibt das Auto in dem robotischen auch nicht auf einem Platz stehen. Die Roboter parken es immer wieder um. Damit die Autos, die abgeholt werden, verfügbar sind, werden die anderen auf die hinteren Plätzen verfrachtet.
Für den Betreiber bedeutet das eine bessere Auslastung seiner Fläche: 15 Quadratmeter weniger Stellplatzbedarf pro Fahrzeug, sagt Serva. Auf dieselbe Fläche passten so 60 Prozent mehr Autos. Vorteil von Ray: Der Roboter fährt auf Rädern und auf dem Betonfußboden. Er kann also in bestehenden Parkhäusern eingesetzt werden.
Anders sind die Systeme von Lödige Industries aus Warburg in Nordrhein-Westfalen: Hier wird das Parkhaus schon gleich als robotisches System geplant und gebaut.
Dänische Leser lassen parken |
http://xkcd.com/1651/
Du mach erstmal 'nen Kopfstand und trink dabei ein Glas Wasser ;p
Ein guter Einsatzort wäre z.B. das Parkhaus für Dauerparker. Beim Flughafen etc. So ein...
Ich kenne auch zumindestens ein Parkhaus in Wien, das schon seit über 10 Jahren so läuft