Das lange Warten
Zunahme der Polyneuropathie
Freitag, 21. April 2017
Paul Behrend leidet infolge der langen Dialyse unter zahlreichen Nebenwirkungen, von denen sicherlich die Polyneuropathie eine der belastendsten ist. Zeitweilig seien die Schmerzen in den Füßen nachts ja fast unerträglich gewesen. Das habe sich durch die Medikamentenanpassung aber inzwischen deutlich verbessert, berichtet Behrend.
„Ich bin zwar nicht beschwerdefrei, aber diese Beschwerden sind für einen erwachsenen Menschen durchaus auszuhalten.“ Was ihn aber sehr bedrückt, ist, dass die Polyneuropathie inzwischen auch auf seine Hände übergegriffen hat: „Ich habe Taubheitsgefühle in den Fingern und manchmal sogar in der ganzen Hand, vor allem auf der linken Seite, die eigentlich meine gesunde Seite ist.“ Und dazu komme dann noch das Kribbeln und Brennen, ein Gefühl, als halte man stechende Bienen in den Händen.
Der Gedanke daran, dass es in den Händen so schlimm werden könne wie in den Füßen, bedrückt ihn sehr. „Das würde bedeuten, dass ich keinen Stift mehr halten kann. Das wäre wirklich bitter.“ Aber Behrend fürchtet, dass er sich damit abfinden muss. „Da kann man nichts machen. Helfen würden mir lediglich Antieptileptika, die aber mit sehr schweren Nebenwirkungen verbunden sind. Sie können auch lediglich die Missempfindungen dämpfen, aber die fehlende Sensorik bleibt.“
Behrend geht davon aus, dass sich die Schäden an den Nervenenden nach einer Transplantation möglicherweise zurückbilden könnten Sein Neurologe habe ihm diesbezüglich zumindest Hoffnung gemacht: „Er sagte, dass er das schon häufig gesehen hat.“