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Radon-Biobank befindet sich im Aufbau

Montag, 13. Januar 2025

/Francesco Scatena, stock.adobe.com

Göttingen/Salzgitter – Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und das Bundes­amt für Strahlenschutz (BfS) bauen eine Radon-Biobank auf. Ziel ist es, biologische Wirkungen des Gases aufzuklären, etwa auf das blut­bildende System.

Eine Arbeitsgruppe des UMG um Rami El Shafie, Stellvertreter des Direktors der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der UMG, und Sara Nußbeck, Leiterin der Zentralen Biobank der UMG, sucht dazu Betroffene zu Hause auf und entnimmt Blut, Speichel und abgehustetes Sekret aus den Bronchien sowie Abstriche aus Mund und Nase. Neben den Bioproben werden mit einem Fragebogen Daten zur Gesundheit und zum Lebensstil erhoben.

Daten und Bioproben gehen im Anschluss an den BfS-Standort München, wo sie im Fachgebiet Strahlen­biologie aufbereitet, gelagert, verwaltet und analysiert werden. Die Proben- und Datensammlung soll auf Anfrage und nach positiver Begutachtung auch für andere Forscherinnen und Forscher zugänglich sein.

Radon ist ein radioaktives Gas, das im Boden entsteht. Von dort aus kann es zum Beispiel durch Risse im Funda­ment oder durch undichte Kabel- und Rohrdurchführungen in Gebäude eindringen und sich in der Raumluft anreichern.

Dass Radon das Lungenkrebsrisiko erhöht, ist laut UMG und BfS aus epidemiologischen Studien gut belegt. Weniger gut erforscht seien aber die zugrundeliegenden biologischen Wirkungen von Radon.

In den wenigen bisherigen biologischen Studien am Menschen wurde laut der Arbeitsgruppe vor allem biolo­gisches Material von Männern untersucht. Die Radon-Biobank nimmt nun die gesamte Bevölkerung in den Blick.

Nach Abschluss des Projektes soll die Radon-Biobank Daten und Bioproben von etwa 600 Personen aus cirka 200 Haushalten enthalten, darunter auch Proben von Kindern.

Das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) finanziert das Vorhaben mit rund 700.000 Euro. © hil/aerzteblatt.de

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